Kapitel vom 20.05.1896: Unser Franz-von-Sales-Bund
Heute möchte ich euch von unserem Franz-v.-Sales-Bund sprechen. Die Werke, die wir in Angriff nehmen, sollten sowohl unserer persönlichen Heiligung dienen wie auch die Heiligung der anderen sichern. Wir müssen ein warmes Interesse bekunden für diese Selbst- und Fremdheiligung gemäß unseren Satzungen, gemäß dem Geist des hl. Franz v. Sales und seiner Lehre, der Lehre der hl. Franziska v. Chantal wie der Guten Mutter, und schließlich auch entsprechend dem, was ich, euer Vater, euch sage. Beachtet also wohl, welche Grundlage die Lehre unserer Kongregation haben soll. Wir brauchen nicht nur alles Wissen, was wir selbst praktizieren, und andere lehren und praktizieren lassen. Wir brauchen darüber hinaus auch Liebe zu den Methoden und Handlungsweisen, die die unseren, und zwar ausschließlich die unseren sind: denn nur das prägt den Oblaten des hl. Franz v. Sales – gleichgültig wo sie stehen – den besonderen Charakter und Stempel auf, der sie von allen anderen unterscheidet.
Die Oblaten des hl. Franz v. Sales sind kein Orden von ungewöhnlicher Lebensart. Sie sind ganz gewöhnliche Priester, die jedoch, obwohl allen Priestern gleich, eine ihnen eigene und spezielle Art zu handeln haben.
Vor zwei bis drei Jahren haben wir begonnen, für die Weltleute einen Franz-v.-Sales-Bund zu gründen. Der Erzbischof von Paris hat ihn gebilligt, und wir erhielten Ablässe. Dieser Bund bewegt sich somit auf kanonischen Bahnen. Lasst uns nun überlegen, worin er besteht und was er von seinen Mitgliedern verlangt.
Schicken wir voraus, dass unser Franz-v.-Sales-Bund nicht der einzige seiner Art ist, der den Namen des hl. Franz v. Sales trägt. Vor 15 bis 18 Jahren hat Abbé Chaumont, einstiger Sekretär des Bischofs de Segur, eine Gesellschaft für Priester und eine für Damen ins Leben gerufen unter dem gleichen Titel: Priester des hl. Franz v. Sales und Töchter und Schwestern des hl. Franz v. Sales. Abbé Chaumont ging zuerst zur Guten Mutter nach Troyes, um ihr seine Idee zu unterbreiten und sie zu fragen, ob er Oblate werden solle. „Sie müssen dem folgen“, antwortete sie, „was der liebe Gott Ihnen eingegeben hat. Es ist besser, wenn Sie Ihrer Idee folgen und Ihre Pläne verwirklichen. Das wird eine sehr gute Sache werden. Bei den Oblaten sind Sie nicht an Ihrem Platz.“ Das also war die Antwort der Guten Mutter und Abbé Chaumont befolgte ihren Rat. Zunächst gründete er eine Gesellschaft von Damen, und dafür fand er eine sehr fromme Weltdame, deren Leben er beschrieben hat, Frau Carrè de Malberg. In diese Gesellschaft sind sehr viele eingetreten.
Ich wohnte in Paris einer ihrer ersten Versammlungen bei: Abbé Chaumont hatte mich dazu eingeladen. Diese Frauen legten ihr Schuldbekenntnis ab. Eine hochgestellte Dame, Marquise oder Herzogin, war da neben ihrer Dienerin. Nach ihrer Kulp gab ihr Abbé Chaumont als Buße auf, von ihrer Magd eine Ohrfeige entgegenzunehmen.
Das fand ich sehr erbaulich, wenngleich ein wenig außergewöhnlich. Ich sagte mir: Ich glaube nicht, dass Franz v. Sales so gehandelt hätte. Er, der Ehrfurcht, Liebe und Herzlichkeit so sehr schätzte. Er wünschte, jeder möge schön an seinem Platz verbleiben und die durch die gesellschaftliche Stellung bedingte Distanz einhalten. Ferner glaube ich, er hätte auch diese merkwürdigen Bußen nicht geschätzt: eine Ohrfeige einstecken. Er liebte zu sehr die Einfachheit, das Gerade und Geziemende, was den verschiedenen Umständen angemessen war und was – ich sage es noch einmal – der Liebe entsprach.
Diese Gesellschaften des Abbé Chaumont für Priester wie für Weltdamen sind sehr verbreitet. Beide Gruppen tun sicher viel Gutes. Übrigens hält jedermann das, was er selbst unternimmt, für besser als das, was ein anderer leistet. Darum glaube ich, dass unser Franz-v.-Sales-Bund, weil gründend im Geist des hl. Franz v. Sales, gleichfalls viel Gutes hervorbringen wird… Ich behaupte aber nicht – beachtet das wohl – dass er sich ebenso schnell ausbreiten wird wie die Gesellschaft des Abbé Chaumont.
Wir halten unsere Mitglieder zur Übung des Direktoriums an, d.h., zum einzigen und großen Mittel, das zum Geist des hl. Franz v. Sales vorstoßen lässt.
Die Gute Mutter hat mich verständigt, als Abbé Chaumont sie besuchte: „Er hat seine eigenen Ideen und wird nicht in unsere Gedankenwelt und unsere Urteilsweise eindringen!“ Sie hatte Recht. Das ist nicht ganz der Geist des hl. Franz v. Sales. Das sage ich aber nicht, um Abbé Chaumont und seine Werke herabzusetzen. Nein, um es noch einmal zu sagen, all das wird viel Gutes wirken. Was Abbé Chaumont sagt und tut, ist etwas Neues und ist dem Charakter und der Geistesart vieler gerecht. Darauf hat man sich gestürzt.
Rechnen wir Oblaten des hl. Franz v. Sales bei unserem Unternehmen bloß nicht mit einem starken Widerhall. Unsere Sache ist einfach und zu klar. Da gibt es nichts, um sich allerlei verstiegene Ideen zu bilden und um glühende Proselyten zu machen.
Jedoch gestützt auf den hl. Franz v. Sales und sein Direktorium werden auch wir Gutes leisten und das auf eine sehr zuverlässige, solide und tiefgründige Weise.
Das „Direktorium für Priester“, an dem P. Pernin arbeitet, wird bald beendet sein. Es gleicht dem unsrigen bis auf einige Stellen, die aber ebenfalls Franz v. Sales stammen. Darüber hinaus wird jedem Artikel des Direktoriums eine Erklärung beigefügt, um die Verständlichkeit und den Gebrauch zu erleichtern. Ich nehme an, dass es in Kürze erscheinen kann. M. Nioré, der Sekretär des Bischofs von Troyes, liest es gerade durch, damit es die bischöfliche Approbation erhält. Das wird eine schöne Sache werden.
Für katholische Männer muss das Direktorium anders präsentiert werden. Man kann den Stoff oder vielmehr Ergänzungen zu diesem „Direktorium“ den Briefen des Heiligen oder der Einleitung zur Philothea entnehmen. Da finden sich treffliche Dinge für Weltmänner und die Führung, die sie brauchen.
Was katholische Frauen und Mädchen betrifft, so gedenken wir ebenfalls eines Tages etwas Besonderes zu unternehmen. Es existiert bereits ein Büchlein, das die Heimsuchung von Riom herausgebracht hat: Das Direktorium für Weltleute, das P. Boney überprüft hat. Vor einiger Zeit habe ich es selbst durchgelesen. Es ist gut abgefasst, und enthält ausgezeichnete Gedanken und kann jetzt schon mit großem Nutzen für unsere Frauen- und Mädchenversammlungen verwertet werden.
Wir haben hier bereits eine Anzahl von Priestern. P. Deshaires sprach mir von einer Gruppe, die in Paris existiert. P. Lebeau seinerseits hat in Österreich (!) einen Salesbund gegründet. Das wird für unsere deutschen Patres zu einer guten Stütze werden.
In den Versammlungen der verschiedenen Kategorien von Mitgliedern des Salesbundes empfehle ich euch nichts anderes zu tun als das Direktorium herzunehmen und Kapitel für Kapitel zu erklären. Macht es gut verständlich und schmackhaft. Leitet sie dazu an, es ganz praktisch im Alltag zu verwirklichen. Begnügt euch damit. Denn so verfügen wir über eine solide Basis. Die Leiter dieses Bundes mögen sich nicht an ihre eigenen Ideen klammern. Diese sind sicher sehr gut, aber folgt lieber der Methode, die ich euch da vorschlage.
Gebraucht euren Verstand, eure Fähigkeiten und die Mittel, die der liebe Gott euch gegeben hat. Aber macht von ihnen in diesem Sinne Gebrauch. Stützt euch auf das Direktorium, so wie man sich auf einen Text des Evangeliums stützt. Und alle sollten ohne Ausnahme auf dieselbe Art und Weise vorgehen, indem sie Schritt für Schritt und genauestens dieses kleine Büchlein Kapitel für Kapitel erklären.
Das kleine „Direktorium für Weltleute“, das die Heimsuchung von Riom herausgibt, beginnt mit der Guten Meinung. Etwas weiter hinten bietet es für die Betrachtung eine sehr gute Methode, die den „Antworten der hl. Franziska von Chantal“ entnommen ist. Erst am Ende des Büchleins hat man des Langen und Breiten die „Vorbereitung auf den Tag“ des hl. Franz v. Sales behandelt. Nun aber, meine Freunde, solltet ihr alle, die zu euch kommen, damit ihr sie den Weg des geistlichen Lebens führt, immer und vor allem zu dieser „Vorbereitung auf den Tag“ überreden. Denn diese Übung, die uns da Franz v. Sales schenkt, ist wunderbar. Sie enthält alles, was wir brauchen. Was aber die eigentliche Betrachtung betrifft, wie viele Menschen gibt es denn, die damit etwas anzufangen wissen? An einem der letzten Tage traf ich Herrn von Saint-Pierre, ein sehr kluger Kopf, der zu mir sagte: „Betrachten ist gut. Doch kenne ich kaum jemanden, der mit ihr zurechtkommt. Für die Praxis glaube ich, dass sie nur in sehr beschränktem Umfang geübt wird. Die Vorbereitung auf den Tag hingegen, das ist eine ganz andere Sache, das verstehe ich…“ Zu dieser Übung der Vorbereitung sollten wir darum Priester wie andere anhalten.
Wie viel Zeit sollen wir nun der Vorbereitung widmen? Wenn man für die Betrachtung eine Viertelstunde erübrigt, so genügen für die „Vorbereitung“ fünf Minuten. Die übrige Zeit betrachten wir. Haben wir für die Betrachtung halbe Stunde zur Verfügung, dann widmen wir der „Vorbereitung“ 8-10 Minuten.
Diese Übung der Vorbereitung ist für den Priester höchst nützlich. Der Priester ist der Mann Gottes. Sein Leben ist ganz Gott geweiht. Es muss ihm und seinem Dienste ausschließlich vorbehalten sein. Alles, was der Priester zu tun hat: Gebete, Seelsorgedienste, Arbeiten, Ruhe, Erholung, Mahlzeiten, all das ist etwas Gottgeweihtes und muss gut auf übernatürliche Weise verrichtet werden.
Wie nützlich also, sich im Voraus schon darauf einzustellen. Es ist gut, allmorgendliche die zu ergreifenden Maßnahmen im Einzelnen bereitzulegen, damit jede Handlung auf priesterliche Weise vollbracht wird, um alle Gelegenheiten zu Fehlern zu meiden und um die Liebe zu üben. Das darf aber nicht nur mit dem Kopf geschehen, wie ein Kaufmann am Morgen seine Tagesgeschäfte zurechtgelegt, sondern das Herz muss dabei sein. Dann bringt diese Übung großen Profit und bereitet das Tagewerk wirklich vor.
Hätten wir uns darauf beschränkt, nur eine fromme Betrachtung zu halten über diesen oder jenen Punkt, ohne es genau uns ganz praktisch auf unser Tagewerk abzustimmen, was hätte uns das schon eingebracht? Mit der Vorbereitung auf den Tag heiligt ihr euch selbst und die anderen dazu, denn sämtliche Geschäfte, die euren Tag anfüllen, habt ihr da zusammen mit dem lieben Gott zurechtgelegt. In jeder eurer Handlungen begegnet ihr Gott, und jede Arbeit vermittelt euch die besondere Gnade, um die ihr am Morgen gebetet habt.
In diesem kleinen „Direktorium für Weltleute“ wird dann die Art und Weise erläutert, wie die verschiedenen Übung des Tages vorzunehmen sind: wie man der hl. Messe gut beiwohnt, sich auf den Empfang der Sakramente vorbereitet. All dies ist sehr schön. Herrliche Dinge werden sodann gesagt über die Tugendübung, den Umgang mit dem Mitmenschen, über Unterhaltungen, Erholungen, Versuchungen, die Traurigkeit und die geistlichen Tröstungen. Wir haben also eine komplette Abhandlung über das geistliche Leben vor uns zur Heiligung der Mitmenschen. Das sollten wir gut studieren. Es kann uns bei Exerzitien und in der Seelenführung höchst nützlich sein. Ja, wir sollten das Büchlein sehr gründlich durchdenken, denn es ist, um es noch einmal zu sagen, sehr gut aufgebaut. All das ist die Blüte des Direktoriums, der Philothea, der Predigten und der Briefe des hl. Franz v. Sales.
Mit ihm als Grundlage werdet ihr in euren Unterredungen und Unterweisungen eine feste Stütze haben, eine starke Achse, um die ihr euch drehen und nach der ihr vorgehen könnt. Da habt ihr alle Sicherheit, dass ihr nicht abirrt. Ich weiß, dass man es manchmal als peinlich empfinden kann, nicht nach Belieben verfahren zu können, sich einem Räderwerk anzuvertrauen. Was soll da schon für ein Vorteil herausschauen? … Nun, da schaut enorm viel heraus. Oft hat man mir versichert: Wenn man einen Oblaten sieht, hat man alle gesehen. Jawohl, weil man erkennt, dass in allen dasselbe Denken, dasselbe Licht, dasselbe Wollen und die gleiche Lebensführung vorliegt. Und so, meine Freunde, sollte es jederzeit sein.
Bemühen wir uns also, dieses kleine Büchlein gründlich zu studieren und zu begreifen, jedes Wort und jeden Ausdruck zu durchdenken. Nichts begünstigt Geist und Herz mehr als diese Art vorzugehen, indem man sich jederzeit auf eine feste Basis, einen bestimmten Text und eine sichere Stütze verlassen kann. Daraus entwickelt man dann seine These und riskiert nicht, sich zu verirren, nach links und rechts Ausschau halten zu müssen und in den Graben zu stürzen oder aber langweilig zu werden. Folgt auch der im Büchlein eingehaltenen Ordnung. Das ganze Christenleben ist eine Wissenschaft. Beweis dafür: in unserer Zeit führt man kein christliches Leben mehr, weil man nicht mehr weiß, worin es besteht.
Eines Tages suchten die Herren der Vinzenzkonferenz (?!) von Troyes jemand, ihnen eine Ansprache hielte. Ich riet ihnen: Nehmt doch Herrn Boulage. Dieser, ein früherer Pfarrer von St. Pantaleon, steigt auf die Kanzel und sagt: „Meine Herren, ich kenne Sie nicht. Ich bin weder Ihr Beichtvater noch Ihr Pfarrer. Auch steht mir keine Autorität über Sie zu, und ich glaube auch, dass ich aus mir heraus nicht viel Einfluss auf Sie habe. Darum habe ich jemand mitgebracht, der sehr gut reden kann und den ihr sicher aufmerksam zuhören werdet…“ Jetzt zieht er aus der Tasche das Neue Testament, schlägt den Brief des hl. Apostels Paulus an die Epheser auf und hält diesen Herren über ein oder zwei Kapitel aus diesem Brief eine wunderbare Konferenz über die Pflichten und die Würde des Christenmenschen. Beim Fortgehen sagten alle: Wie schön ist es doch, ein Christ zu sein! Wie treffend er uns das klar gemacht hat! Noch nie hatte ich ihn so gut verstanden wie da. Und alle waren von Herrn Boulage begeistert.
Gewiss hatte er die Gabe der flüssigen Rede und einen großen Verstand. Wäre er aber nicht auf die Idee gekommen, diesen Text des hl. Paulus herzunehmen, hätte er sicher nicht so gut gesprochen. Da sieht man, wie tüchtig man ist mit einem Text, mit einem approbierten Wort, das unseren eigenen Worten als Basis und Fundament dient. Jeder nimmt es gern an, weil es kein Menschenwort ist, das nur persönlichen Wert hat, sondern Echo eines Gotteswortes ist.
So sollt auch ihr es machen, meine Freunde. Wer eine Unterweisung zu erteilen hat, durchdringe seinen Geist tief mit der theologischen Wahrheit, der Hl. Schrift, den Vätern. Auf diesem Grund baue er dann auf. So könnt ihr das Material in Bewegung setzen, das euch da geliefert wird. Wenn ihr euch so von allen Seiten gestützt wisst, steht euer Verstand im Licht und fühlt sich wohl. Dann könnt ihr all eure Fähigkeiten spielen lassen und im Überfluss austeilen. Verstehen wir gut, dass wir aus uns nichts sind. Unsere Gedanken und Ideen stammen nicht von uns, sondern sind das Ergebnis einer Lektüre, die wir gemacht, eines Wortes, das wir vernommen haben. Wir sind Geschöpfe, die aufnehmen, die von der erhaltenen Erziehung leben. Und diese Erziehung ist mehr oder weniger umfassend, entsprechend der Summe dessen, was wir in uns aufnehmen und angehäuft haben.
Stützen wir uns jederzeit auf etwas Solides, auf eine ganz zuverlässige Lehre. Dann wird, was wir geben, ebenfalls zuverlässig sein. Den Schatz, auf den wir uns verlassen, bringen wir zum Fruchttragen. Unser Verstand, unser Talent, so abgestürzt, wird den empfangenen Keim befruchten und entfalten. In Rom macht sich P. Rollin sehr beliebt. Er nützt auf diese Weise unserer Kongregation.
In den letzten Tagen kamen italienische Damen aus Perugia zu uns, um Oblatinnen für ihre Stadt zu erbitten. Es waren drei oder vier. Wir müssen in dieser Angelegenheit beten… Der Hl. Vater war lange Zeit in Perugia. Diese Damen gehen zusammen mit ihren Männern manchmal in den Vatikan. Der Hl. Vater kennt sie sehr gut, er war ihr Erzbischof. Ihr Besuch bei den Oblatinnen in Troyes, alles, was sie dabei sagen und hören, macht mehr oder weniger Vatikan die Runde. Bitten wir den lieben Gott, er möge uns in dieser Sache erleuchten, und bittet euch, dass sie gute Eindrücke mitnehmen und diese weitergeben an die Umgebung des Papstes. Auch die Umgebung des Hl. Vaters stammt z.T. aus Perugia, er umgibt sich mit Personen, die er kennt, und auf die er sich verlassen kann.
In Montevideo verlangt man nach einer Niederlassung der Oblaten. Der Erzbischof ist dem Plan sehr gewogen. Pater David geht hin, P. Ladron wirkt dort bereits als Beichtvater der Heimsuchung und wird von Oberin und dem Erzbischof sehr geschätzt. Die Lektüre des „Lebens der Guten Mutter“, schreibt man mir, hat ihnen einen Vorgeschmack davon gegeben, was ein Oblate ist und wie viel Gutes wir dort leisten können.
Allen die das „Leben der Guten Mutter“ gelesen haben, wollten auf diese oder jene Weise, je nach der Lage, Oblaten sehen, mit ihnen in Beziehung treten und Oblaten bei sich haben. Es ist darum höchst wünschenswert, dass der Oblate, den man ihnen eines Tages zeigen wird, der Vorstellung entspricht, die sie sich von ihm machten, als sie das Leben der Guten Mutter lasen. Legen wir darauf ein besonderes Augenmerk, das ist unsere Pflicht. Nur auf diese Weise wirken wir etwas Gutes.
Die Nachrichten vom Kap sind immer noch nicht recht gut. Der Regen bleibt immer noch aus. Unsere Patres flehen mich dringend an, für sie beten zu lassen.
D.s.b.
